DENT.A.S.I. - Ihr berufsbegleitender Newsletter
DENT.A.S.I. erscheint vierteljährlich. Dabei werden wir thematische Schwerpunkte, passend zu Ihrer aktuellen beruflichen Situation setzen. Auf Grundlage der Informationen von den Sponsorentagen, bei denen Sie bereits einiges über die ersten Schritte zum Berufsstart erfahren haben, geben wir Ihnen in DENT.A.S.I. einen Überblick über berufsrelevante Themen in der Startphase. In dieser Ausgabe werden wir Ihnen bedeutsame Detailpunkte für ein Bewerbungsgespräch mit einem potentiellen Arbeitgeber vorstellen.
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Das Vorstellungsgespräch
Wenn nach dem Erstkontakt mit einer Praxis ein beidseitiges Interesse zur Zusammenarbeit besteht, kommen Sie an den Punkt, bei dem viele Menschen nervös sind, dem Vorstellungsgespräch. Doch es ist nichts vor dem zurückgeschreckt werden sollte, ganz im Gegenteil. Dieses ist die ideale Möglichkeit, viele Fragen über die Praxis zu stellen, und je nach dem, wie der Erstkontakt ablief, sich persönlich kennenzulernen. Dabei ist es nützlich, sich einen Fragenkatalog mit den nachfolgenden Themen zu erstellen, um auch ja nichts zu vergessen. Da diese Gespräche nicht selten in der Zahnarztpraxis selbst stattfinden, bieten diese zudem die Chance, vorab die Mitarbeiter kennenzulernen sowie die Praxis (vielleicht zum ersten Mal) live zu sehen. Besonders bezogen auf die zwischenmenschliche Ebene wird schnell klar, ob Sie sich in dieser Praxis mit diesem Team wohlfühlen.
Zahnmedizinische Ausbildung
Um sich einen Eindruck von einer Zahnarztpraxis zu verschaffen, sollten Sie sich als Interessent über die angebotenen Leistungen dieser Praxis im Klaren sein. Dabei sind in erster Linie zwei Themen relevant:
- die Tätigkeitsbereiche der Zahnarztpraxis und
- die Praxisausstattung
Bezüglich der Tätigkeitsbereiche, sollten Sie sich informieren ob bspw. Implantologie- und Parodontologie angeboten werden. Außerdem kann in diesem Zusammenhang etwas über Spezialisierungen in Erfahrung gebracht werden, etwa ob bei den Zahnärzten ein Schwerpunkt in bestimmten zahnmedizinischen Sparten vorliegt.
Finden Fortbildungen laufend statt? Gib es ein Interesse die Mitarbeiter zu schulen? So bekommen Sie einen guten Eindruck wie die Praxis mit Innovation und Weiterentwicklung umgeht. Bezogen auf die Praxisausstattung ist es nützlich sich über die vorhandenen Geräte zu informieren. Welche Grundausstattung besteht? Gibt es auch einen Laser und falls ja, welchen Typ und welche Leistungen werden damit erbracht? Möglicherweise ist ein OP-Mikroskop bei einer Praxisspezialisierung auf Endodontie, Parodontologie und Implantologie vorhanden? Hat ein Intraoralscanner bereits Einzug in die Praxis gehalten und Sie haben die Möglichkeit, in die digitalen Welten einzusteigen? Oder ist in absehbarer Zeit eine derartige Investition vorgesehen, die Sie ggf. mitprägen und lenken können? Derartige Fragen geben Ihnen Einblicke in das Equipment der Praxis und Ihren Fortbildungsbedarf sowie die Option an der modernen Zahnmedizin teilzuhaben. Zudem zeigen Sie, als Bewerber, Ihr Interesse an der Materie und vor allem die Bereitschaft auf die Realisierung moderner Zahnheilkunde.
Neben den fachlichen Fähigkeiten und der dafür notwendigen Ausstattung kann es nicht schaden sich auch über die Patientenstruktur und -potential zu erkundigen. In welchem Verhältnis stehen angebotene Kassen- und Privatleistungen zueinander? Gibt es außergewöhnlich viele junge oder alte Patienten? Werden bestimmte zahnmedizinische Behandlungen besonders häufig durchgeführt?
Besteht eine beidseitige Sympathie, sollten Sie nach der Möglichkeit einer Hospitation fragen, sowie der damit verbundenen Gestaltung der Zusammenarbeit. Neben den praktischen Erfahrungen, die man so gewinnt, lässt sich viel tiefer in den Praxisalltag hineinschauen und es ergibt sich die Möglichkeit, das Praxisteam kennenzulernen.
Unternehmerische Ausbildung
Damit eine Praxis wirtschaftlich genauso gut dasteht wie auf der fachlichen Ebene, ist die qualitative unternehmerische Ausbildung und die Vermittlung fundierter Kenntnisse in der gesetzlichen und privaten Honorarabrechnung für den ganzheitlichen Erfolg einer Zahnarztpraxis extrem wichtig.
Grundlagen in den Themen Kostenrechnung, Marketing und Personalführung sollten Sie als Zahnarzt in einer Praxis beherrschen, um diese langfristig erfolgreich führen zu können. Werden Ihnen Kenntnisse in diesen Bereichen in der Praxis vermittelt? Um eine Praxis zu bewerben, machen viele Zahnärzte Gebrauch von verschiedensten Marketing-Maßnahmen.
Die Grundlage bietet eine prägnante anwenderfreundliche Website. Da die Digitalisierung in allen Lebensbereichen zunimmt, sollte eine Praxis online vertreten sein und ausreichend Informationen für die Patienten bieten. Neben einer Übersicht der angebotenen Leistungen, Öffnungszeiten und des Praxis-Teams, ist die Online-Terminbuchung ein innovatives und nützliches Werkzeug. Werden diese Aspekte auf der Praxis-Homepage berücksichtigt?
Um in der Umgebung für Aufmerksamkeit zu sorgen, sind Marketing-Aktionen wie beispielsweise Plakate oder das Sponsoring von Veranstaltungen denkbar. Möglich sind auch Kooperationen, bspw. mit Kindergärten, Pflegeheimen, ect. Bei allen anvisierten Möglichkeiten des Marketings sollte jedoch stets auf die gesetzlichen Vorgaben bezüglich des Wettbewerbsrechts geachtet werden, welches zu Vorgaben und Verboten führen kann.
Zielorientiertes Marketing kann bei Kassenpatienten zu einem Anstieg an eingelesenen elektronischen Gesundheitskarten (eGK) führen und somit zu einem Anstieg an Honorarleistung.
Wenn sich ein Patient dann zum ersten Mal bei einem neuen Zahnarzt vorstellt, ist es wie im Privatleben, der erste Eindruck zählt. Damit ist neben dem optischen Erscheinungsbild der Praxis auch das Verhalten und Auftreten der Behandler gemeint. Der Ausdruck „Soft skills“ hat in den letzten Jahren im Berufsleben enorm an Bedeutung gewonnen, darunter versteht man die sozialen- und kommunikativen Fähigkeiten von Menschen. Neben dem Aufbau einer vertrauensvollen Arzt-Patientenbeziehung finden diese Fähigkeiten auch im Verkauf von zahnmedizinischen Leistungen Anwendung.
Nehmen wir das Beispiel eines Patienten, der zum ersten Mal in eine Praxis kommt. Wenn der Zahnarzt schon beim Erstkontakt eine Reihe von Behandlungen aufzählt, welche eventuell private Zuzahlungen erfordern, wird das beim Patienten keinen guten Eindruck hinterlassen. Dieser könnte durch die hohen Zuzahlungen abgeschreckt sein, wo er doch zum ersten Mal dort ist.
Bevor Sie also Ihre zahnmedizinischen Leistungen in vollem Ausmaß anbieten, ist es ein Vorteil zunächst eine zwischenmenschliche Beziehung mit dem Patienten aufzubauen, um diesen auch langfristig halten zu können. Wenn nun die Behandlung am Patienten durchgeführt wurde, geht es auch daran, diese gesetzeskonform abzurechnen. In der Regel werden diese Tätigkeiten von Angestellten der Praxis durchgeführt. Da Sie, als selbstständige*r Zahnarzt*in, was Sie eventuell später einmal anstreben, für Abrechnungsfehler haften, sollten Sie in diesen Angelegenheiten mindestens Grundkenntnisse vorweisen können. Aufgrund der Komplexität des Abrechnungswesens ist es sinnvoll sich im Rahmen einer Hospitation, falls möglich, diesen Bereich gezielt anzuschauen und ihn zu verstehen.
Um unnötige Kosten und Materialverschwendung zu vermeiden ist zusätzlich Kenntnis im Kostencontrolling gefragt. Wie erfolgt die Materialverwaltung in der Praxis? Wo wird dentales Material eingekauft und welche Materialien sind in der Gesetzlichen und Privaten Zahnheilkunde überhaupt berechenbar? Was kostet das jeweilige Material und gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse bzw. Leitlinien dazu? Ist für eine spezielle Behandlung bspw. nur ein Kunststoff verfügbar? Gibt es eine Materialübersicht der Praxis, oder findet sich im Qualitätsmanagement (QM) eine Information dazu? Derartige Kenntnisse helfen dabei, eine Kosten-Nutzen-Aktualitäts-Analyse durchzuführen, um sowohl medizinisch als auch wirtschaftlich und juristisch optimal zu arbeiten.
Um letzten Endes zu beurteilen, wie gut ein Zahnarzt in der Leistungserbringung der unterschiedlichen Sparten wirtschaftet, empfiehlt es sich Umsatzstatistiken zu erstellen und zu analysieren. Aus dieser lässt sich erkennen wie viel die Praxis in den unterschiedlichen Sparten geleistet hat. Was macht der Behandler gut? Wo gibt es noch Luft nach oben? Beim Vergleichen der Umsätze unterschiedlicher Sparten, entsteht ein Überblick, wo noch Potential steckt. Dank dieser nützlichen Informationen kann schließlich gezielt bei der wirtschaftlichen Optimierung der Praxis vorgegangen und auch die Fortbildungsthemen personenspezifisch definiert werden. Der Vergleich mit gleich oder ähnlich strukturierten Praxen (Benchmarking) hilft, den finanziellen Sektor auszubauen.
Wenn Sie sich – möglichst nach einer mehrtägigen Hospitation in einer Praxis – vorstellen können, dort zu arbeiten, sollte Sie einzelne Punkte wie z. B. die Weiterbildung schriftlich im Arbeitsvertrag mit aufnehmen lassen.
Bei dem ein oder anderen Punkt, bspw. der Umsatzstatistik, werden Sie sicherlich nicht alle Informationen bekommen, und sollten beim Erfragen auch vorsichtig sein, da es sich hierbei um empfindliche wirtschaftliche Daten der Praxis handelt.
Diese Informationen werden Ihnen beim Berufsstart sicherlich weiterhelfen, sodass Sie einen guten Start in die Arbeitswelt erzielen.
Checkliste zum Berufsstart und Zahnikompass
Mit unserer „Checkliste zum Berufsstart“ sowie dem „Zahnikompass“ bekommen Sie einen Überblick über alle relevanten Dokumente und notwendigen Schritte, wie zum Beispiel die Anmeldung bei der Zahnärztekammer oder den Abschluss der Berufshaftpflichtversicherung.
Diese erhalten Sie bei Ihrer A.S.I. Zahnarztberaterin / Ihrem A.S.I. Zahnarztberater! Füllen Sie dazu einfach das nachfolgende Formular aus.
Sie können uns auch direkt kontaktieren unter 0251/2103-330 oder per E-Mail: dentasi@asi-online.de
A.S.I. Wirtschaftsberatung AG
Bereich Zahnärzte
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